Digitalisierung in den Haaner Schulen zügiger umsetzen – in anderen Städten geht es deutlich schneller. Die Wählergemeinschaft „Bürger für Haan – Bürger Union“ fordert, die Digitalisierung an den Haaner Schulen zügiger umzusetzen. Im Gymnasium und in den sich im Schulzentrum Walder Straße befindenden, weiterführenden Schulen findet bisher praktisch nur wenig digitalisierter Unterricht statt. Es sind zwar Whiteboards in den Klassen- oder Fachräumen vorhanden; aber es gibt bisher keine Tablets für alle Schüler und die Technik in den existierenden Computerräumen ist oftmals veraltet. In den Grundschulen gibt es noch weniger digitale Ausstattung.
Schulisches Lernen ist Lernen im sozialen Kontext. In Zeiten von Covid 19 ist es wichtig, dass alle Schulen (Grund- sowie weiterführende Schulen) digital ausgestattet sind. Leider hat das Bildungssystem Deutschland, den Anschluss an die internationale Entwicklung verloren. Es werden an den Schulen vernünftige Endgeräte und ein Medienkonzept benötigt (einheitliche Laptops oder Tabletts), ein flächendeckendes, leistungsfähiges Breitband-WLAN, Bildschirme in allen Räumen und die Nutzung eines leistungsstarken Schulservers als zentrale Kommunikationsplattform.
Die Wählergemeinschaft „Bürger für Haan – Bürger Union“ fordert, dass der Gebrauch von Tablets/Laptops an den Haaner Schulen zum täglichen Unterrichtsgeschehen gehört. Hiermit werden den Schülern und Lehrern vielfältige Möglichkeiten der Wissensermittlung und -aneignung eröffnet. Die Schüler können im Unterricht an ihren eigenen Endgeräten recherchieren, ihre Ergebnisse zusammentragen und diese im Klassenverband präsentieren. Mit der Digitaltechnik können sich die Schüler unterschiedliche und selbständige Arbeitsweisen aneignen, die auch für eine spätere Ausbildung bzw. im Beruf wichtig sind.
Der Bund und das Land NRW haben Fördergelder für die digitale Ausstattung von Schulen bereitgestellt. In Haan wurde bisher nur eine anonymisierte Abfrage bei den Eltern durchgeführt, wie ihre Kinder und die Haushalte der Familien mit Digitaltechnik ausgestattet sind; nun sollen gerade mal 588 digitale Endgeräte bestellt werden, davon 288 für Lehrer und (nur) 300 für Schüler. Dies ist sehr spät und auch zu wenig; In Haan besuchen aktuell etwa 2.700 Schüler die ortsansässigen Schulen. Während in Haan gerade erst digitale Endgeräte bestellt werden, sind in der Nachbarstadt Solingen bereits 3.500 IPads gekauft und auch schon für den Schulunterricht konfiguriert worden; sie werden in diesen Tagen den Schülern ausgehändigt.
Die Breitband-Versorgung der Haaner Schulgebäude mit ausreichenden Kapazitäten für einen vollständigen digitalen Unterricht soll nach einer Mitteilung der Stadtverwaltung erst in zwei Jahren zur Verfügung stehen. Ob die in den Schulgebäuden installierten WLAN-Systeme über ausreichende Kapazitäten für den gleichzeitigen Betrieb hunderter Tablets verfügen, konnte noch nicht im Echtbetrieb getestet werden. Zudem muss die Stadt für die Sicherstellung der notwendigen technischen Unterstützung der Schulen IT-Techniker einstellen; dies ist noch nicht geschehen.
Bei der Digitalisierung der Schulen ist die Stadt Haan daher im Vergleich zu anderen Städten leider rückständig; tatsächlich gibt es nur Planungen und Ankündigungen. Nicht nur in Solingen und auch in Hilden, sondern auch andernorts ist man deutlich weiter: Beispielsweise in Vlotho / Westfalen hat die Stadt bereits alle Schüler (nicht nur die aus „bedürftigen“ Familien/Haushalten) im Stadtgebiet mit Tablets ausgerüstet. Wir, die „Bürger für Haan – Bürger Union“, fordern, dass alle Haaner Schüler von der Stadt zeitnah mit gleichen digitalen Endgeräten ausgestattet werden, damit auch im Falle Covid 19-bedingter Schulschließungen der Unterricht für diese Kinder sofort digital fortgeführt werden kann. Dies muss auch in Haan schnellstmöglich erreicht werden; nicht erst in Jahren.